90 Einsatzkräfte stellen in Uelsen ihr Können unter Beweis

In Uelsen schallten am Mittwochabend Martinshörner durch den Ort. Es waren die Einsatzfahrzeuge der Brandweer Tubbergen sowie der Freiwilligen Feuerwehren Uelsen und Wilsum. Sie nahmen wie die neuen Kameraden aus Itterbeck an einer Übung im Unternehmen E. Engbers Söhne GmbH an der Itterbecker Straße teil.

Gemeindebrandmeister Heiko Westerhoff, Uelsens Ortsbrandmeister Jörg Pohlmann, dessen Stellvertreter Gerwin van Tübbergen, Hauptfeuerwehrmann Sven Gielians, der im Unternehmen E. Engbers Söhne mit 40 Beschäftigten in Uelsen arbeitet, und Hans Burrichter von der Brandweer Tubbergen hatten die Übung ausgearbeitet. Bei den sehr anspruchsvollen Aufgaben wurden die insgesamt 90 Einsatzkräfte stark gefordert. Im Vordergrund stand die grenzübergreifende Zusammenarbeit bei der Menschenrettung und Brandbekämpfung.

Die Übungslage: Gegen 19 Uhr war im Unternehmen E. Engbers Söhne in der Werkstatt bei Schweißarbeiten ein Schlepper in Brand geraten. Eigene Löschversuche der Mitarbeiter blieben erfolglos. Da ihnen durch die schnelle Ausbreitung des Feuers der Fluchtweg abgeschnitten wurde, konnten sie sich im letzten Moment in die angrenzende Waschhalle und Sozialräume retten. Weitere Gebäude sowie das Tanklager drohten aufgrund der großen Hitzeentwicklung in Brand zu geraten. Eine Mitarbeiterin war zum Zeitpunkt des Brandausbruchs bei der Befüllung eines Tankwagens mit Heizöl anwesend. Sie geriet in Panik, stürzte und verletzte sich schwer.

Am Einsatzort eingetroffen setzten die deutschen und niederländischen Einsatzkräfte gekonnt ihr modernes Equipment ein und konzentrierten sich auf die Rettung der zehn vermissten Personen. Parallel wurden Löschangriffe vorgenommen und die Nachbargebäude abgeschirmt, damit sich das Feuer nicht ausbreiten konnte. Für die Erstangriffe wurde zunächst das Löschwasser aus Tanklöschfahrzeugen genutzt und dann aus dem Fahrzeug der Brandweer Tubbergen, das 17.000 Liter Wasser mit sich führte. Der weitere Löschwasserbedarf wurde mit 400 Meter langen B-Schlauchleitungen aus dem Hydranten an der Itterbecker Straße und aus einem Saugbrunnen am Rathaus gesichert.

Die konzentriert und professionell vorgehenden Einsatzkräfte holten Gas- und Sauerstoffflaschen sowie Kanister mit leicht brennbaren Flüssigkeiten aus dem Gefahrenbereich. Nach insgesamt 20 Minuten hatten sie unter Atemschutz vorgehend alle vermissten Personen gerettet. Einige Verletzte wurden auf Krankentragen zur Sammelstelle gebracht, wo die Erstversorgung erfolgte. Im Einsatzleitwagen liefen bei Löschmeister Keno Nyhoegen alle Funksprüche ein. Er dokumentierte diese und hielt zudem die Kommunikation mit der Einsatzleitung, der Brandweer Tubbergen und der Feuerwehrleitstelle aufrecht.

Zu den stillen Beobachtern gehörten neben den altgedienten Kameraden aus Tubbergen und Uelsen Heike Lübbers, Leiterin des Fachbereichs Ordnung und Soziales, und Samtgemeindebürgermeister Herbert Koers. Sie waren fasziniert von den Leistungen der Feuerwehrfrauen und -männer. Koers betonte: „Es ist beeindruckend, wie gut das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik bei den Feuerwehren Itterbeck, Uelsen und Wilsum sowie der Brandweer Tubbergen funktioniert. Wenn man sieht, wie gut hier gearbeitet wird, dann ist mir um die Schlagkraft der Feuerwehren nicht bange.“

Gerd-Jürgen Engbers, der das Unternehmen in vierter Generation leitet, erklärte beeindruckt von der umfassenden Ausrüstung der Feuerwehren: „Unser Mitarbeiter Sven Gielians ist an mich herangetreten, so eine Übung dieser Größenordnung in unserem Unternehmen durchzuführen. Dem haben wir sofort zugestimmt, denn es ist ja sehr sinnvoll, dass sich bei einem Ernstfall die Feuerwehrkräfte vor Ort gut auskennen.“

Bei der abschließenden Manöverkritik betonte Heiko Westerhoff: „Die Übung hat gezeigt, dass die gut ausgebildeten Einsatzkräfte diszipliniert und schnell vorgegangen sind. Im Großen und Ganzen hat alles wunderbar geklappt. Bewährt hat sich das Übergangsstück für die Schlauchkupplungen, mit dem die niederländischen und deutschen Systeme kompatibel sind.“

Text: Hermann Lindwehr

Ein großer Dank gilt nochmals der Firma E. Engbers Söhne GmbH, die das Objekt für die Übung zur Verfügung gestellt haben.