Feuerwehren Uelsen und Wilsum waren 89 Mal gefordert
Gerhard Holsmölle erhält Ehrennadel vom Landesfeuerwehrverband

Für den Feuerschutz wurden in den Freiwilligen Feuerwehren Uelsen und Wilsum im letzten Jahr von den insgesamt 128 aktiven Einsatzkräften 4696 Stunden geleistet. Sie waren bei 89 Einsätzen gefordert. Dies ging aus dem Bericht in der Jahreshauptversammlung der beiden Wehren hervor.

hlw Uelsen. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren (FF) Uelsen und Wilsum gedachten in der Mensa des Schulzentrums der verstorbenen Kameraden Johann Büter und Johannes Diek. Gemeindebrandmeister (GemBM) Heiko Westerhoff hieß besonders die Alters- und Ehrenabteilung willkommen. Er freute sich, dass es in den beiden Wehren und der neu zugründenden Einsatzabteilung in Itterbeck keine Nachwuchssorgen gebe.

Bürgermeister Hajo Bosch, Ordnungsamtsleiterin Heike Lübbers, der Erste Samtgemeinderat Ludwig Epmann und Wilfried Segger vom Feuerschutzausschuss lobten das Engagement der Frauen und Männer. Bosch zitierte in seinem Grußwort den ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss und sagte: „Die Sorge und Hilfe für andere Menschen ist das wertvollste Kapital im Haushalt der Menschheit. Solange es noch Leute gibt, die freiwillig bereit sind, für andere da zu sein, ist es um die Welt nicht allzu schlimm bestellt. Die Arbeit der FF ist für das Wohl aller unverzichtbar.“

Die vielfältigen Aufgaben der FF reichten von der Brandbekämpfung bis zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen oder Gefahrengutunfällen. Politik und Verwaltung wüssten, dass die FF auf höchst unterschiedliche Szenarien vorbereitet sein müsse. Dabei würden die Ausbildung und die technische Ausrüstung im Vordergrund stehen, so Bosch und forderte: „Es müssen stetig Konzepte und Planungen entwickelt werden, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.“

Dem Samtgemeinderat sei daran gelegen, jede Art von ehrenamtlicher Tätigkeit bei der FF so gut es möglich ist zu unterstützen. „Ihr leistet rund um die Uhr freiwillig und ehrenamtlich diesen wichtigen Dienst für unsere Bürgerinnen und Bürger. Um helfen zu können, opfert ihr viele Stunden eurer Freizeit bei der Aus- und Fortbildung. Es müssen zukunftsfähige Ausstattungen an Geräten, Fahrzeugen und Unterbringungen vorhanden sein“, betonte Bosch.

Der Neubau des Feuerwehrhauses in Wilsum sei ein Beleg dafür, dass Verwaltung und Rat gute Rahmenbedingungen für die FF am Herzen lägen. Bosch wünschte die gute Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Feuerwehr und Politik auch für kommende Projekte. „Mein Dank gilt allen Feuerwehrleuten, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Die FF ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Rettungswesens sowie des Sicherheitskonzepts der Samtgemeinde“, sagte Bosch, der allen wünschte, dass sie stets gesund von Einsätzen zurückkehrten.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister (KBM) Ulli Bölt lobte die beiden Wehren, die es schafften, ohne Jugendfeuerwehr für ausreichend Nachwuchs zu sorgen. „Euch ist sogar gelungen, genug Einsatzkräfte für die künftige FF in Itterbeck zu finden. Dafür werden wir im ganzen Land beneidet“, so Bölt, der von der Gründung des ELBOS-Verbandes berichtete und feststellte, dass damit die Grafschafter Wehren mehr Gehör finden würden. Für die Kreisfeuerwehrbereitschaft und die Ausbildund werde weiteres Personal benötig.

Bölt verlieh im Namen des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) Oberbrandmeister Gerhard Holsmölle (Uelsen) für besondere Verdienste in der FF die Ehrennadel in Bronze. Bölt, Westerhoff und Bosch war es eine besondere Ehre, Doris Bode und Gerhard Hesselink (beide Uelsen) für 75 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit das Ehrenzeichen des LFV zu verleihen. Für 60 Jahre wurden Heinrich Eilert und Jan Pamann (beide Uelsen) geehrt. Das Ehrenzeichen für 25 Jahre erhielt Jörg Gerritzen, Guide Tyman (beide Wilsum), Jörg Hinderink und Guido Wolterink (beide Uelsen). Der GemBM beförderte aufgrund seiner Leistungen Berthold Ölert (Wilsum) zum Löschmeister.

Gemeindesicherheitsbeauftragter Holger Schoneveld (Wilsum) habe in Uelsen und Wilsum die Unfallverhütungsunterweisungen durchgeführt und das hätte Früchte getragen, denn in den beiden Wehren seien im letzten Jahr keine Dienstunfälle gemeldet worden. Der stellvertretende GemBM Jörg Gerritzen trug den von Westerhoff erstellten Jahresbericht vor. Daraus ging hervor, dass die beiden Wehren 172 Mitglieder, 128 Einsatzkräfte und 44 altgediente Kameraden angehörten. An den regelmäßigen Übungsabenden seien umfassende Fahrzeug- und Geräteausbildungen sowie deren Wartung betrieben worden. Hinzu zählten das Prüfen der Feuerlöschbrunnen, Hydranten und Objektbesichtigungen.

Die Kameraden in Uelsen und Wilsum hätten 4696 Dienststunden (2017 waren es 3741) geleistet, so Gerritzen der herausstellte, dass sie bei 89 Einsätzen ihr Können unter Beweis stellten. Er lobte, dass es keine Fehlalarme gegeben habe. 70 Einsatzkräfte hätten Lehrgänge auf Kreisebene und an den Niedersächsischen Akademien für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Loy und Celle absolviert. Die Brandschutzerzieher Ingo Mardink und Guido Bartsch hätten in den Schulen und Kindergärten unterrichtet. „Es ist sehr wichtig, dass die Kinder schon früh mit dem Brandschutz und das richtige Absetzten des Notrufes vertraut gemacht werden“, betonte Gerritzen.

Für den Einsatzdienst seien wichtige Ausrüstungen neu angeschafft worden. Dazu zählten die persönliche Schutzausrüstungen der 28 neuen Einsatzkräfte für Itterbeck, vier Chemieschutzanzüge, ein neues „Laptop“ für de Einsatzleitwagen, ein Motorpumpaggregat für den Rettungssatz in Wilsum, das Weber-Abstützsystem und neue Schutzhelme für die Atemschutzträger oder Handlampen und Schutzausrüstungen. Gerritzen betonte: „Über das Fahrzeugkonzept in der Samtgemeinde muss dringend nachgedacht und beraten werden, da einige Fahrzeuge in den nächsten zehn Jahren die Altersgrenz von 25 Jahren überschreiten werden.“ Auch die neuzugründende Wehr in Itterbeck benötige ein geeignetes Fahrzeug, das angemessen untergebracht werden müsse.

Westerhoff und Gerritzen dankten Rat und Verwaltung, besonders aber allen Feuerwehrmitgliedern für die geleistete Arbeit und deren Partnerinnen, die viel Verständnis für sie aufbringen müssten. „Wir machen diese Arbeit freiwillig und wir machen sie gerne, getreu dem Motto des Landesfeuerwehrverbandes für 2018 „Feuerwehr, Tradition und Gegenwart“.

Text: Hermann Lindwehr