Vor allem Berichte und Ehrungen prägten die Tagesordnung der Versammlung der Feuerwehren in der Samtgemeinde Uelsen. Doch im neuen Feuerwehrhaus in Wilsum wurden auch kritische Fragen zu den Gerätehäusern in Itterbeck und Uelsen gestellt.

In der Samtgemeinde Uelsen wurden für den Feuerschutz in den Feuerwehren Uelsen und Wilsum 2018 von den insgesamt 126 aktiven Einsatzkräften 10.373 Stunden geleistet. Sie waren bei 95 Einsätzen gefordert. Dies ging aus dem Rückblick in der Jahreshauptversammlung hervor.

Gemeindebrandmeister Heiko Westerhoff hieß im neuen Feuerwehrhaus in Wilsum neben den Feuerwehrmitgliedern besonders die 43 Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung willkommen. Zu den Gästen zählten Gerd Nyhof vom Feuerschutzausschuss, Samtgemeindebürgermeister Herbert Koers, der Erste Samtgemeinderat Ludwig Epmann und Ordnungsamtsleiterin Heike Lübbers.

Westerhoff nutzte die Gelegenheit und hinterfragte kritisch bei den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung, wie es in Itterbeck weitergehe, wann und wo dort ein Feuerwehrhaus gebaut werde und wann dorthin ein Löschgruppenfahrzeug gehe. „Ich gehe davon aus, das wir Ende 2019 die ersten Einsatzkräfte des Feuerwehrstützpunkts Itterbeck zu Maschinisten und Atemschutzgerätträger ausgebildet haben“, sagte Westerhoff.

Gern hätte Westerhoff auch gewusst, was in Uelsen mit dem Feuerwehrhaus passiere. „Seitens der Feuerwehr sind auch hier Vorschläge gemacht worden, die einen Standort unter Berücksichtigung des Feuerwehrbedarfsplans als sinnvoll erscheinen lassen. Politisch gewollte Standorte decken sich nicht mit dem Bedarfsplan. Aber auch hier ist es so, dass die Feuerwehr keine offizielle Anfrage stellen darf“, so Westerhoff.

Wilsums Feuerwehrchef Jörg Gerritzen ging im Jahresbericht auf die umfassende Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren Uelsen und Wilsum sowie dem Feuerwehrstützpunkt Itterbeck ein. An den regelmäßigen Dienstabenden sei überwiegend Aus- und Fortbildung betrieben worden. „So sind wir auf die vielfältigen Anforderungen bei Brandbekämpfungen oder technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen und Gefahrengutunfällen gut aufgestellt. Bei den 95 Einsätzen im letzten Jahr war kein Fehlarmarm zu verzeichnen“, freute sich Gerritzen.

Um sich weiterzubilden, hätten 54 Einsatzkräfte auf Kreisebene Lehrgänge absolviert. An den Akademien für Brand- und Katastrophenschutz in Celle und Loy seien es zehn Kameraden gewesen. Unfallverhütungsbelehrungen habe Gemeindesicherheitsbeauftragter Holger Schoneveld durchgeführt und die Brandschutzerzieher Ingo Mardink, Guido Bartsch und Mathias Hantke hätten in vielen Stunden die Kinder schon früh mit dem Brandschutz, den Auswirkungen von Feuer und das richtige Absetzen eines Notrufes vertraut gemacht.

Jörg Gerritzen berichtete, dass neben den Einsatz- und Übungsdiensten mehrere Gruppen aus den Wehren erfolgreich an den Leistungsvergleichen auf Kreisebene und am Fußballturnier in Laar teilgenommen hätten. Der Feuerschutzträger habe in Uniformen, persönliche Schutzausrüstungen, Geräte und Fahrzeuge investiert und arbeite sukzessive die Anforderungen des Bedarfsplanes ab, so Gerritzen.

Kreisbrandmeister Uwe Vernim freute sich, dass er Feuerwehrmänner auszeichnen dürfe. Er verlieh für 60 Jahre Zugehörigkeit zur Wilsumer Wehr Bernd Veddeler und Hermann Harmsen das LFV-Ehrenzeichen. Guido Bartsch und Alwin Blekker erhielten das Niedersächsische Ehrenzeichen für 40 Dienstjahre und Keno Nyhoegen (alle Uelsen) für 25 Dienstjahre. Aufgrund ihrer Leistungen wurden Matthias Hantke zum Löschmeister befördert und Nina Hindriks der Dienstgrad Feuerwehrfrau verliehen sowie Andreas Jürries zum Feuerwehrmann ernannt.

Gerd Nyhof wurde offiziell aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Gerritzen erinnerte daran, dass Nyhof am 1. Januar 1977 in die Feuerwehr Wilsum eingetreten sei. Er sei ab 1983 Gruppenführer gewesen und habe von 1993 bis 2012 die Wehr geleitet. Von 2008 bis 2014 sei er stellvertretender Gemeindebrandmeister gewesen. Für seinen ehrenamtlichen Dienst sei ihm 2012 das Deutsche Feuerwehrehrenzeichen verliehen worden.

Bild: Heiko Westerhoff (rechts), Herbert Koers (Zweiter von rechts) und Uwe Vernim (Dritter von rechts) gratulierten den Geehrten und Beförderten.

Text: Hermann Lindwehr (Grafschafter Nachrichten)